Der heilige Cederic von Mondenaue

Der heilige Wolflebens

Cederic war ein Schäfer im Knaben Alter. Sein Vater war bereits im Frühling verstorben und so sorgte Cederic nun für seine drei jüngeren Brüder, seine Mutter und sich. Jedoch langweilte ihn das Schafe hüten sehr und so sank er in der Mittagshitze, im Schatten der gewaltigen Eiche auf der Mondenaue, in das frische Gras. Jedes mal träumte er so vom Krieg, glänzenden Rüstungen und Helden im Kampf gegen das Übel der Welt und schönen Prinzessinnen.

 

Der Wolf indes wartet jeden Tag im Dickicht auf genau diesen Moment um ein Schaf zu reißen. So geschah es das Cederic bereits in den ersten 32 Tagen des Sommers 32 Schafe an den Wolf verlor.

So musste die kleine Familie hungern und Cederics Mutter weinte, jeden Abend an dem Cederic mit den restlichen Schafen zurück kam.

 

Nun waren es noch vier Schafe, mit denen Cederic am Nächsten Tag die Weide betrat, doch egal wie sehr er sich bemühte, irgendwann übermannte ihn die Mittagshitze und er sank schlaff in das Gras unter der gewaltigen Eiche um in ihrem Schatten zu rasten. Wieder begann er von glänzendem Stahl und schönen Prinzessinnen zu träumen, da erschien ihm Ordon im Traum und sprach zu dem Jungen: "Oh du mein Cederic, der du sein möchtest wie Jene, deren Namen in Sagen genannt werden, höre. Dein Meister, der Meister über alle Dinge spricht zu dir.

 

Morgen, wenn die Sonne am höchsten steht, wird ein Mann über diese Weiden wandern. Dieser Mann ist ein Bote des Königs er kommt aus dem Osten und er wird durstig sein. Im Schatten der gewaltigen Eiche wird er dich nicht sehen, also tritt heraus und gib ihm Wasser. Zeige ihm den Weg zu eurem Dorschulzen und hüte dann weiter deine Schafe. Am Nächsten Tag, wenn die Sonne am höchsten steht, wird noch ein Bote des Königs kommen, er kommt aus dem Westen, auch er wird durstig sein, also tritt heraus aus dem Schatten, gib ihm Wasser und weise ihm den Weg zu eurem Dorfschulzen. Danach hüte weiter deine Schafe. Am dritten Tag wird wenn die Sonne am höchsten steht wird der König mit seinen Soldaten kommen, also tritt aus dem Schatten, gib deinem König Wasser und hilf seinem Gefolge bei dem errichten einer Palisade rund um dein Dorf. Danach hüte weiter deine Schafe. Am vierten Tag lasse deine Schafe im Stall und verstecke deine Mutter und deine Brüder bei ihnen. Dann musst du auf die gewaltige Eiche klettern und Ausschau halten, denn wenn die Sonne am höchsten steht wird das Heer der abtrünnigen aus Mondrarock kommen. Wenn sie nah genug sind schießt du einen brennenden Pfeil in den Himmel, auf das die Bogenschützen des Königs, hinter der Palisade, wissen wann sie schießen sollen. Also wache Cederic, wache. Wenn du schläfst wird es dein Untergang sein.“ Da erwachte Cederic und sah, dass es bereits Abend war und noch alle vier Schafe friedlich grasten.

 

Er tat wie ihm geheißen, so wach wie noch nie, als hätte er neue Lebenskraft in sich. Er gab dem Boten aus dem Osten Wasser und brachte ihn zum Dorfschulzen. Auch dem Boten aus dem Westen gab er Wasser und brachte ihn wohin ihn Ordon geheißen hatte . Am dritten Tag baute er mit des Königs Soldaten die Palisade und sah, dass die beiden Boten Waffen und Rüstungen bei sich gehabt hatten, welche die Dorfbewohner nun an sich trugen.

 

So gerüstet standen sich nun am vierten Tag, in der Mittagshitze, die beiden Heere entgegen. Cederic der von der gewaltigen Eiche aus über die Weiden gewacht hatte, gab das Zeichen für die Bogenschützen und so prasselte ein Pfeilhagel auf die Übermacht der abtrünnigen aus Mondrarock, welcher so viele Männer zu Fall brachte das der Rest floh. Cederic wurde für seinen Mut belohnt und zum Ritter geschlagen. Von diesem Moment an musste die kleine Familie nie wieder hungern und er zog an der Seite des Königs noch in viele Schlachten. Der Wolf indes gab dem Herzogtum seinen Namen Wolfsleben und noch heute opfert man ihm einmal im Monat ein Schaf.